Der Partner
Mein Partner soll anders sein !
Die größten Schwierigkeiten in Partnerschaften entstehen, weil irgendwann festgestellt wird:
“ diesen Menschen will ich, so wie er ist – gar nicht haben, mit dem /der will ich gar nicht sein.“
Dann beginnt die große Meckerei über alles Mögliche, mit dem Hintergrund:
Der Partner sollte anders sein, sich anders verhalten, sich anders anziehen , sich anders bewegen, anderes antworten, anderes sagen, andere Freunde haben , eine anderen Arbeitsplatz haben, andere Gefühle haben, andere Philosophien haben, spiritueller sein, kein Bier trinken, kein Fleisch essen oder andere Visionen haben und sich wie ein Gentleman benehmen. Die Liste lässt sich unendlich lange fortsetzen.
„Margot“ beispielsweise hat von Ihrem Partner erzählt, dass er auf ihre Gefühlsausbrüche immer das falsche gesagt hat.
„Ja wenn er das und das gesagt hätte oder sich anders verhalten hätte, wäre alles gut“ – hat er aber nicht und somit war der Ärger vorprogrammiert.
Er hat sich nicht so verhalten, wie sie es gerne gehabt hätte. Die Frage ist nun, was hätte sie denn gerne gehabt und vor allem weshalb? Welche verborgenen Muster liegen dahinter oder welche Glaubenssätze?
Es gibt sicher unzählige Männer, die täglich das Gefühl haben, dass sie etwas „falsch“ machen.
Und es gibt Legionen von Frauen, die sich auf „Teufel komm raus“ anpassen und im „Rechtmachen“ sind, um Konflikte zu vermeiden. Dabei sind gerade Konflikte das Salz in der Suppe des Lebens und bringen uns weiter in unserem Bewusstwerden.
Paul Ferrini schreibt in seinem schönen Buch: Nach Hause kommen“, dass wir unseren Partner so annehmen, wie er ist.
Wir müssen bereit sein, unseren Partner so zu lassen, wie er ist.
Das bedeutet:
kein Retten
kein Reparieren
kein Ummodellieren
kein Verbessern
kein Verändern wollen unseres Partners
nur damit er unsrem Bild entspricht.
Wir nehmen seine Fehler und Schwächen sofern er welche hat, einfach wahr und akzeptieren sie als Teil seines gesamten Wesens.
Übrigens: Frauen, die für ihre Männer Hosen und Hemden kaufen, gibt es nicht nur im Kabarett.
Wenn ich aber intuitiv weiß, mit diesem Partner will ich gar nicht sein. Wenn ich mit meinem ganzen Herzen spüre, dass ist nicht der richtige Partner für mich, wenn ich nicht 100%ig ja zu meinem Partner sagen kann. Dann ist eine Entscheidung fällig, je schneller, desto ehrlicher.
Bist du zuständig für die Bedürfnisse deines Partners?
Kannst du die Bedürfnisse deines Partners erfüllen, willst du es? Bereitet es die Freude die Bedürfnisse deines Partners zu erfüllen – oder passt du dich nur an? Wie sehen deine Erwartungen an deinen Partner aus? Muss dein Partner deine Wünsche/Bedürfnisse erfüllen? Was geschieht wenn er/sie es nicht tut – aber du tust es ?
Chuck Spezzano sagt dazu: „Wenn du dich verletzt fühlst, gibst du nur, um zu nehmen.“
Frage dich auch in einer Konfliktsituation:
Was möchtest du deinem Partner wirklich mitteilen/sagen?
(deine Gefühle mitteilen oder einen Vorwurf anbringen?)