Schuld

Aus seinen Fehlern zu lernen ist gesund und für  das Wachstum eines  Kindes erforderlich. Schuldgefühle jedoch schaden jedem Kind. Schuldgefühle hindern dich daran, die Gegenwart, das Hier und Jetzt intensiv zu erleben, weil du dich durch ein vergangenes Geschehen verletzt, beunruhigt oder gar deprimiert fühlst.

Aber alle Schuldgefühle der Welt können geschehene Dinge nicht ungeschehen machen auch der größte Aufwand an Schuldgefühlen ändert nichts mehr.

Schuldgefühle werden deshalb widerspruchslos akzeptiert, weil es als schlecht gilt, sich nicht schuldig zu fühlen. Kinder werden mit Schuldgefühlen gefügig gemacht: „Was sollen die Nachbarn denken“ – ist ja schon klassisch.

Eltern werden mit Schuldgefühlen gefügig gemacht: „Ein schnell inszenierter Wutanfall vom kleinen Hans an der Kasse im Supermarkt soll aller Welt zeigen, wie schlecht die Mutter zu ihm ist. Besonders alleinerziehende Mütter sind durch die Nichtanwesenheit des Vaters anfällig für Schuld.

In Beziehungen wird ständig und überall mit Schuldgefühlen gearbeitet: „Wenn du mich lieben würdest, dann……“  Mit diesem Satz kann man jedes Verhalten in ein schuldhaftes Verhalten umwandeln. Oder „Wie kann ich dir jemals wieder vertrauen, nachdem du mich so enttäuschst hast“

Die Schule erzeugt Schuldgefühle: Dein Vater wird von dir enttäuscht sein. „Über die fünf solltest du dich schämen“. „Du hast die Arbeit versaut, weil du nichts gelernt hast.“ „Wie kannst du das deinen Eltern antun.“

Die Kirche, der Erfinder der Schuld: „Du solltest dich schämen, gegen Gottes Gebote zu verstoßen“. „Nur wenn du deine Sünde bereust kommst du in den Himmel.“ „Du solltest traurig sein darüber, dass du nicht jeden Sonntag in die Kirche gehst.“  Als Erfinder der Schuld hat die Kirche die Schuld perfekt vermarktet und in früheren Zeiten Ablassbriefe verkauft und erteilt heute ihren Schäfchen, sofern sie in die Kirche kommen,  die Absolution.

Trinkgeld geben, trotz schlechter Qualität und miesem Service,  spiegelt  die  Schuldgefühle derer, die sich bedienen lassen und denken sie hätten das nicht verdient.