Jeder kann seine Gefühle selbst steuern

Vermutlich bist auch du in dem Glauben groß geworden, dass du deine Gefühle nicht beeinflussen kannst. Dass dir Ärger, Sorgen, Mut, Angst oder auch Liebe, Ekstase oder Freude ohne eigenes Zutun widerfahren.

Wir Menschen sind gewohnt, unsere Gefühle nicht zu steuern, sondern sie hinzunehmen, wie sie kommen. Sobald etwas passiert, was wir als traurig einstufen, breitet sich ganz natürlich und von ganz allein Kummer aus.

Gefühle sind aber nicht einfach Empfindungen, die vom Himmel fallen, sondern es sind von dir selbst veranlasste Sanktionen, die du selbst gewählt hast, die du dir selbst antrainiert hast.

Gefühle entstehen dadurch, dass wir bei bestimmten Situationen, selbst bei bestimmten Worten, Gesten oder Ereignissen in einer vorprogrammierten, konditionierten Art und Weise zu denken.

Unser Verstand spult darauf hin und das gewohnte und bekannte Programm ab. Und als Resultat ergibt sich dann entweder Ärger, Wut Zorn, Angst oder auch Ekstase oder Freude.

Je nachdem ob wir zu diesem gefühlsauslösenden Ereignis noch ein unbewältigtes Thema (Muster) haben und wie stark die damit verbundene Konditionierung ist, werden wir unterschiedlich stark von der Situation angetriggert. Und die damit verbundene Reaktion fällt mehr oder weniger heftig aus.

Wenn du jetzt die Idee hast, das du für deine eigenen Gefühle nicht zuständig bist, kannst du dir zunächst die Frage stellen: „Wer ist dann dafür zuständig“? Aber es ist auch mit Hilfe der Logik leicht belegbar, dass du für deine Gefühle zuständig bist

Logik:

1. Ich kann meine Gedanken steuern. (Hauptvoraussetzung)

2. Meine Gefühle stammen aus meinen Gedanken (Nebenvoraussetzung)

Das ergibt die logische Schlussfolgerung: “Ich kann meine Gefühle steuern“.

Wenn du jetzt immer noch nicht glauben willst, dass du deine Gefühle, bzw. deine Gedanken selbst steuern kannst, dann beantworte mir folgende Frage:

Wenn du deine Gedanken nicht selbst steuerst, wer tut es dann?

Deine Gedanken gehören nur dir, nur du kannst sie beibehalten, ändern, mitteilen oder auch darin versinken. Ohne zuvor einen Gedanken gedacht zu haben kann keine Gefühl und keine Emotion gefühlt und freigesetzt werden. Jedem Gefühl das du je gehabt hast, ist ein Gedanke vorausgegangen, ohne dein Gehirn kannst du nichts fühlen.

Deshalb ist die weiter oben aufgestellte Schlussfolgerung unangreifbar.

Wenn dir nun klar ist, dass du deine Gedanken steuern kannst und dass deine Gefühle aus deinen Gedanken kommen, dann kannst du auch deine Gefühle steuern, indem du die Gedanken beeinflusst, die den Gefühlen vorausgehen.

Ein Beispiel dazu:

Du meinst, manche Dinge oder manche Menschen würden dich unglücklich machen.

Aber das stimmt nicht, du machst dich selbst unglücklich, durch das was du über die Menschen oder über die Dinge denkst. Nicht der Tod eines Menschen macht dich unglücklich, du kannst erst traurig werden, wenn du davon erfahren hast. also ist es nicht der Tod selbst, sondern es ist das was du darüber denkst, was dich traurig macht.

Schon der bekannte Sokrates wusste: Es sind nicht die Dinge , die uns beunruhigen, sondern die Art und Weise wie wir über die Dinge denken.

Also darfst Du etwas beruhigt sein, denn schon die alten Griechen haben sich über dieses Thema Gedanken gemacht.

Wer jetzt immer noch der Meinung ist, dass die Gedanken kommen und gehen und wir darauf keinen Einfluss haben, soll den folgenden Test machen: Stelle dir einfach mal die Frage: „was wird mein nächster Gedanke sein“?

Wiederhole die Frage:

Was ist mein nächster Gedanke?

Welche Gedanke wird jetzt kommen?

Was denke ich als nächstes?

Welcher  Gedanke?

Und dann warte, welcher Gedanke kommt und du wirst feststellen, dass kein Gedanke kommt, während du damit beschäftigt bist, auf den nächsten Gedanken zu warten (vorausgesetzt du hast dich wirklich auf den nächsten Gedanken konzentriert) somit ist auch gleich die Mär hinfällig, dass der Mensch unablässig denken muss. Weil dein Gehirn unablässig auf den neuen Gedanken wartet und beim“ konzentrierten Warten“  nichts anders denkt, als: „Welcher Gedanke kommt als nächster?“

Deshalb kommt gar kein neuer Gedanke.

Wer etwas in Meditationstechniken geübt ist, hat diese Erfahrung längst schon gemacht, dass auch die Gedanken aufhören können. Du selbst kannst somit bestimmen, ob Gedanken kommen und auch welche Gedanken kommen.

Du hast dir im Lauf deines Lebens eine ganze Hitliste Liste von Redensarten zurechtgelegt um dich gegen die Tatsache zu wehr zu setzten, dass du für deine Gefühle selbst verantwortlich bist.

Nachfolgend eine Aufstellung von Äußerungen, die du sicher auch hin und wieder gebrauchst

  1. Du tust mir weh
  2. Du hast mich verletzt.
  3. Du hast  mich geärgert
  4. Du machst mich traurig
  5. Du regst mich auf

Achte einmal wirklich darauf, was die Sätze aussagen. Jeder dieser Sätze soll dazu dienen, den Andern für das jeweilige Gefühl verantwortlich zu machen. Was im Umkehrschluss bedeuten soll, dass man für die eigenen Gefühle nicht selbst verantwortlich ist.

(Aufgabe: Stelle eine Liste deiner gebräuchlichsten Sätze zusammen.)

Wenn du deine Liste zusammengestellt hast, dann ändere sie so ab, dass sie der Tatsache entspricht. Also nicht du tust mir weh, sondern „Ich habe mir selbst damit weh getan, wie ich über deine Handlung, Worte , Verhalten denke.“

Oder: „Ich habe mich dazu entschlossen, mich zu ärgern, weil ich mit meinem Ärger andere manipulieren kann.

Oder: Ich habe beschlossen mich jetzt zu ärgern, weil ich das in einer solchen Situation immer so mache, oder weil ich wegen einer Programmierung immer so reagieren muss.

Leider ist es in unserer Kultur so, dass wir alle gerne die Verantwortung auf andere abschieben

und diese in Form von Schuld auf andere abladen.

Die Sache mit den Gefühlen ist dir vermutlich mittlerweile glasklar – verantwortlich dafür, wie du dich fühlst, bist du. Du fühlst, was du denkst. Wenn du dich dazu entschließen kannst, etwas anders zu denken, wirst du etwas anders fühlen und das kannst du lernen.

Überlege dir, ob es sich wirklich auszahlt unglücklich und niedergeschlagen zu sein oder sich verletzt zu fühlen. Beginne damit nachzuforschen, was das für Gedanken sind, die zu den hemmenden oder beklemmenden Gefühlen führen.

Verhaltensmuster entfernen

Wie Verhaltensmuster auf shamanische Weise entfernt werden können

Bedürfnis oder nur ein Verhaltensmuster?

Manchmal spürst du vielleicht das dringende Bedürfnis dich in einer bestimmten Art und Weise verhalten zu müssen. Du erkennst dein Bedürfnis z.B. zur Ruhe, als absolut real an, du wirst es sogar im Zweifelsfall verteidigen und sagen du willst allein sein, oder nicht angerufen werden.

In Wahrheit jedoch bist du möglicherweise im totalen Rückzug, weil ein Thema von dir getroffen wurde und dich ein alter Schmerz, sei er noch so klein, ganz überraschend heimgesucht hat. Der Auslöser oder besser gesagt der Erinnerer (weil er dich daran erinnert, dass du noch einen ungeheilten Schmerz mit dir herumträgst) war vermutlich dein Partner, dem du dafür dankbar sein solltest.

Innerlich bist du nun bereits versteinert und fest, der Magen hat sich zusammengezogen, oder es ist ein Schmerz im Rücken, Schulter oder Nacken aufgetaucht. Du kommunizierst deinem Partner aber, dass du lediglich Ruhe bräuchtest, um dann, wenn dein Partner deinem Drängen nachgibt, Recht damit zu haben, dass er dich doch nicht liebt, sonst würde er dich jetzt nicht alleine in deinem Zustand lassen, sondern sich um dich kümmern.

Dein Rückzug kann bei deinem Partner wiederum eines seiner Themen auslösen und er könnte sich ebenfalls verletzt fühlen. (Themenauswahl: Ich bin unwichtig, oder nicht liebenswert, will nicht mit mir in Beziehung sein, liebt mich nicht)

Sprecht ihr beide nicht über diesen kleinen Vorfall, weil der Alltag euch überrollt und du es dann vermeintlich auch vergessen hast (der Mind ja, der Körper nicht) und am nächsten Tag auch wieder liebevoll mit deinem Partner sein kannst, so bleibt eine kleine „temporäre Datei“ oder ein kleiner dunkler Fleck in der Festplatte deines Unterbewusstsein zurück. Dein dunkler Fleck wirkt auf dich wie ein Hindernis auf deinem Lieblingstrampelpfad im Wald, durch den du täglich spazierst. Dass du diesen dunklen Fleck auch in deiner „Aura, also in deinem „Energiefeld“ mit dir trägst, kannst du daran erkennen, dass deine Umwelt dich zumindest als „schlechtgelaunt “ wahrnimmt.

Irgendwann sind so viele Hindernisse auf deinem Waldpfad, dass dein Widerstand gegen diesen Pfad so groß wird, dass du ihn ( Deinen Partner ) meiden wirst, weil dir deine innerer Stimme sagt, der Weg ist zu beschwerlich. Auf jeden Fall aber du wirst du deinem Partner bei jedem neuen Ereignis, das dich verstimmt, unbewusst aber ständig die Summe aller vorhandenen dunklen Flecken auf deiner energetischen Festplatte vorwerfen.

Dabei ist es deine dunklen Flecken auf deiner Festplatte und es sind deine „Temporären Dateien“, die nichts mit Deinem Partner zu tun haben ( er könnte sie nicht auslösen, wenn sie bei dir nicht vorhanden wären) die nur du selbst löschen kannst, weil nur du die „Admin -Berechtigung“ dazu hast.

Was die aber nicht gelingt, wenn du keinen kennst, der dir den „Delete-Knopf „zum Löschen dieser Flecken zeigt. Hier setzt die shamanische Behandlung an

Ob es nun tatsächlich ein Bedürfnis für Dich ist, dich immer wieder zurückzuziehen, oder ob nur ein Thema bei dir ausgelöst wurde, erkennst du in der Art und Weise, wie du es vorträgst, allein sein zu wollen. Wenn es ein Bedürfnis für dich ist, wirst du einen liebevollen und gemeinsamen Weg mit deinem Partner finden, damit du dieses Bedürfnis auf Dauer zufrieden stellend ausleben kannst.

Wenn es nur darum geht, allein zu bestimmen, wie eure Kommunikation gestaltet wird, auch wenn dies nur für die nächste Stunde oder den nächsten Tag sein soll. Dann triffst du keine Vereinbarung mit deinem Partner, dann geht es dir nur darum, derjenige zu sein, der die Regeln in eurer Partnerschaft aufstellt.

Mehr über dieses Thema im Kapitel: „Führung und Hingabe“ oder wer regelt das  „Zusammenleben in der Partnerschaft“. Der ständige Konflikt zwischen den Yin und Yang Anteilen von Frauen und Männern.

Walter C. Dieterich